Audiovisuelles Kulturgut ins Internet! – Stellungnahme des Studienkreises Rundfunk und Geschichte auf der Jahrestagung 2019

Baden-Baden (18. Juni 2019). Öffentlich-rechtliche und privat-kommerzielle Fernsehprogramme der Vergangenheit sind audiovisuelles Kulturgut. Dieses historische Erbe ist daher zu sichern, zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das betonte der Studienkreis Rundfunk und Geschichte auf seiner Tagung am Freitag in Baden-Baden. Die Studienkreis-Mitglieder unterstützen ausdrücklich die Bemühungen, durch Digitalisierungs-, Erschließungs- und Bereitstellungsprojekte dieses audiovisuelle Kulturgut als Public Service zur Verfügung zu stellen. Positive Beispiele aus dem europäischen Ausland sind für den Studienkreis Anreiz, dieses Problem für Deutschland mit Nachdruck zu thematisieren.

Als vorbildhaft sieht der Studienkreis u. a. das SWR-Projekt „Audiovisuelles Kulturerbe: Online-Zugang zu den Archiven“ an, durch das ab Oktober 2019 Fernseharchivbestände in der ARD-Mediathek zu finden sind. Ein weiteres positives Beispiel stellt das Projekt zur digitalen Sicherung und Erschließung des Lokal-TV-Erbes der Wendezeit in Sachsen dar, das wichtige Videoquellen aus dem deutsch-deutschen Vereinigungsprozess zugänglich machen soll.

Der allgemeine Zugang zum audiovisuellen Erbe ist ein zentraler Bestandteil der demokratischen Mediengesellschaft, da es soziale und politische Prozesse im Alltag und in der Nahwelt der Menschen abbildet. Der Studienkreis appelliert an alle Entscheidungsträger, Zugänge über Mediatheken zu ermöglichen. Dies erfordert entsprechende Ressourcen und technische Infrastruktur sowie eine Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen für einen leichteren Zugang zum audio-visuellen Kulturgut im Internet.

Der Studienkreis Rundfunk und Geschichte ist eine interdisziplinäre Vereinigung, die Wissenschaftler, Forscher, Archivare und Praktiker in der Fokussierung auf die historisch-medialen Prozesse und ihre Veränderungen zusammenführt. Er existiert seit 1969 und begint jetzt den 50. Jahrestag seiner Gründung.

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Past public service and commercial television programmes are audiovisual heritage. This heritage must therefore be secured, preserved, and made publicly accessible. The Studienkreis Rundfunk und Geschichte [German Broadcasting History Society] highlighted this point at their conference this last Friday in Baden-Baden. The society’s members gave specific support to projects that digitize, curate, and make public these audiovisual cultural assets to make them available as a public service. Positive examples from other nations in Europe provided the impulse to emphasize these problems in Germany.

The Studienkreis recognizes exemplary projects such as the SWR’s „Audiovisuelles Kulturerbe: Online-Zugang zu den Archiven“ [Audiovisual Cultural Heritage: Online access to the Archives] which will make television archive material available online via the ARD-Mediathek starting in October 2019. A further good example is the project for the digital preservation and enrichment of local television heritage from Saxony during the post-1989 transition, which will make available important video sources from the inner-German reunification process.

General access to audiovisual heritage is a central part of a democratic mediated society, as it represents social and political processes in everyday life. The Studienkreis appeals to all deciding entities to create access via online media players. This requires the resources and technical infrastructure, as well as adjustments to legal frameworks to create easier online access to audiovisual cultural assets.

The Der Studienkreis Rundfunk und Geschichte is an interdisciplinary association that brings together academics, researchers, archivists and practitioners with a focus on the historical media processes The association has existed since 1969 and is currently celebrating the 50th anniversary of its founding.

Für Rückfragen:
Dr. Veit Scheller (Studienkreis RuG, Mitglied des Vorstands)

Tel.: 06131/70-14706
E-Mail: scheller.v@zdf.de

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