Beiträge
Friedrich Dethlefs und Carolyn Birdsall
Geschichte der Audiobestände der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG) und ihrer Archivierung
Abstract
Der Beitrag untersucht die Geschichte der von der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG) aufgenommenen Audiobestände, ihre Archivierung und Überlieferung. Der erste Teil gibt eine Übersicht über die Entstehung der Aufnahmen zwischen 1929 und 1945, die verwendeten Tonträgerarten, ihre Archivierung und die aufgelaufenen Bestandsmengen. Im zweiten Teil werden die Kriegsfolgen und die Rekonstruktion der Archivbestände im heutigen Deutschen Rundfunkarchiv (DRA) beleuchtet. Von besonderem Interesse sind dabei die Überlieferungswege, die die Bestände nach 1945 genommen haben, u.a. über London, Prag, Moskau und Berlin (DDR). Der letzte Teil diskutiert die Herausforderungen, die sich aus den Eigenheiten der Tonträger und deren Entstehung, sowie der komplexen Überlieferungsgeschichte der Bestände ergeben. Ein Beispiel demonstriert die notwendige Quellenkritik und Rekonstruktionsarbeit, die sich als Anforderungen an die archivische Dokumentation und wissenschaftliche Quellenarbeit daraus ergeben. Der Beitrag stützt sich auf die Arbeit von Friedrich Dethlefs im Deutschen Rundfunkarchiv, seine Beschäftigung mit der Überlieferung der RRG und den langjähren Austausch mit Kolleg*innen und Nutzer*innen zu diesem Thema. Ergebnisse der historisch-archivarischen Forschung von Carolyn Birdsall von der Universiteit van Amsterdam, insbesondere Material aus dem Bundesarchiv in Berlin und ergänzende Literatur, lieferten wichtige Quellen zur Einordnung der in den Beständen selbst vorliegenden Befunde.
This article examines the history of the recorded sound collections created by the Reichs-Rundfunk-Gesellschaft (RRG), their archiving and preservation. The first part gives an overview of the creation of the recordings between 1929 and 1945, the types of audio carriers used, their archiving and the accumulated holdings of the RRG. In the second part, the consequences of the war and the reconstruction of the archive holdings in today’s German Broadcasting Archive (Deutsches Rundfunkarchiv) is treated. Of particular interest are the places that the RRG sound recordings ended up after 1945, which included London, Prague, Moscow and Berlin (GDR). The last part discusses the challenges arising from the particularities of the audio carriers and their creation, as well as the complex history of the holdings and their dispersal. A case example is used to demonstrate the necessary source criticism and reconstruction work required to facilitate both archival documentation and scholarly source work. The article is based on the work of Friedrich Dethlefs at the German Broadcasting Archive, his preoccupation with the RRG’s archival records, and his ongoing exchange with colleagues and archive users about this topic. The results of historical-archival research by Carolyn Birdsall (University of Amsterdam), in particular materials from the Bundesarchiv in Berlin and supplementary literature, provided important sources to contextualise findings made on the basis of the recorded sound collections.
Elizaveta Willert
Der Klang der neuen Wirklichkeit. Zur künstlerischen Arbeit im dokumentarischen Rundfunk der Sowjetunion zu Beginn des Stalinismus
Abstract
Der Institutionalisierungsprozess des Rundfunks in Russland nach der Oktoberrevolution spiegelte sich in unterschiedlichen Facetten der Hörfunkproduktion wider. Das erste Genre von politischen, künstlerisch verarbeiteten Radiostücken war die Radiogazeta, eine „Zeitung ohne Entfernungen.“ Daraus entwickelten sich in den 30er Jahren dokumentarische Radiodramen. Die für die Fallstudie ausgesuchten Radiodramen – „Povest′ o sfagnume“ und „Steklo“– sollen demonstrieren, welche künstlerischen Techniken der akustischen Gestaltung im Rahmen dieser Gattung während der Phase des ersten Fünfjahresplans existierten. Die Analyse basiert auf der Auseinandersetzung mit bekannten, in Sowjetrussland entstandenen Zeitschriften, Kritiken der Radiodramen und Beschreibungen der akustischen und sprachlichen Eigenschaften der Sendungen. Die Beispiele zeigen, wie der Rundfunk in dieser Phase auf die gesellschaftlichen Veränderungen reagierte und in kurzer Zeit eine eigene Form der künstlerischen Montage-Technik, basierend auf den akustischen Möglichkeiten des Mediums, schuf. Dabei ist es einerseits interessant zu untersuchen, welche Zusammenhänge durch diese Technik zwischen Text und Sounds oder Faktischem und Inszeniertem bzw. Kommentiertem konstruiert werden; andererseits ist es methodologisch herausfordernd und aufschlussreich, zu verfolgen, welche Aspekte der Radiodramen in den untersuchten Zeitschriftenartikeln überhaupt aufgegriffen werden.
The process of institutionalizing radio in Russia after the October Revolution was reflected in different facets of radio production. The first genre of political, artistically processed radio pieces was the Radiogazeta, a “newspaper without distances.” From this, documentary radio dramas developed in the 1930s. The radio dramas selected for the case study—“Povest′ o sfagnume” and “Steklo”—are intended to demonstrate which artistic techniques of acoustic design existed in this genre during the phase of the first five-year plan. The analysis is based on the examination of well-known magazines originating in Soviet Russia, reviews of the radio dramas and descriptions of the acoustic and linguistic properties of the programs. The examples show how radio reacted to the social changes in this phase and in a short time created its own form of artistic assembly technology based on the acoustic possibilities of the medium. On the one hand, it is interesting to investigate which connections are constructed by this technology between text and sounds or factual and staged or commented incidents; on the other hand, it is methodologically challenging and instructive to follow which aspects of radio dramas are actually taken up in the relevant journal articles.
Maude Williams
Französische Präsenz zeigen: „Public Dimplomacy“ beim Militärsender ffb in den 1960er Jahren
Abstract
Bekannt und ausführlich erforscht sind der amerikanische Radiosender AFN (American Forces Network) und der britische Radiosender BFN/BFBS (British Forces Network), die in den 1960er Jahren für ihre Musikprogramme und ihren Disk-Jockeys in West-Berlin – und darüber hinaus – sehr geschätzt waren. Diese Sender waren für die Alliierten sowohl Verbindungsinstrument mit der Heimat für ihre Truppen als auch Mittel der „Public Diplomacy“ gegenüber der deutsche Bevölkerung. Weniger bekannt hingegen ist die Geschichte des französischen Militärrundfunks in Berlin. Dies führt zu einem verzerrten Bild der alliierten Rundfunklandschaft in Berlin zu dieser Zeit und viele Fragen bleiben offen: Welches Programm strahlte Radio ffb aus? Welche waren seine Ziele und seine Zielgruppe? War er auch als Mittel der Public Diplomacy konzipiert? Dieser Aufsatz trägt dazu bei, sowohl das Bild der Berliner Rundfunklandschaft in den 1960er Jahren zu vervollständigen als auch Aufschlüsse über die französische Politik in Berlin zu geben.
Well-known and extensively explored are the American radio station AFN (American Forces Network) and the British radio station BFN/BFBS (British Forces Network), which were highly regarded for their music programmes and disc jockeys in West Berlin – and beyond – in the 1960s. For the Allies, these stations were both a liaison tool with the homeland for their troops and a means of „public diplomacy“ towards the German population. Less well known, however, is the history of French military radio in Berlin. This leads to a distorted picture of the Allied broadcasting landscape in Berlin at the time and many questions remain unanswered: Which programme did Radio ffb broadcast? What were its aims and its target audience? Was it also conceived as a means of public diplomacy? This essay contributes to both completing the picture of the Berlin broadcasting landscape in the 1960s and to providing insights into French politics in Berlin.
Sebastian Balling
Die audiovisuelle Inszenierung der Gebrechlichkeit – Behinderung in non-fiktionalen Fernsehsendungen der DDR 1962-1989
Abstract
In diesem Artikel werden anhand einer an der Visual History geschulten Methodik und mithilfe der Begriffe Konsens, Hegemonie (Antonio Gramsci) und Dispositiv (Michel Foucault) non-fiktionale Formate des DDR-Fernsehens im Hinblick auf ihre Inszenierungen von Behinderungen im Zeitraum zwischen 1962-1989 analysiert. Damit versucht dieser Artikel, eine Brücke zwischen Fragestellungen der Disability History und denen der Medien- und Rundfunkgeschichte zu schlagen.
Konkret werden zwei Reportagen, ein essayistischer Dokumentarfilm sowie mehrere Ausgaben der „Aktuellen Kamera“ in den Blick genommen. Anhand dieses Samples fragt der Artikel danach, wie sich die audiovisuelle Inszenierung von Behinderungen je nach politischem Kontext und sozialhistorischen Entwicklungen veränderte. Der Untersuchungszeitraum reicht von den ersten Jahren des DDR-Fernsehens bis zu Sendungen, die erst nach dem Fall der Berliner Mauer im Winter 1989 ausgestrahlt werden konnten. Durch die inhaltlich breit gefächerte Quellenbasis – die von der Contergan-Berichterstattung bis zur Perspektive von Eltern schwerstmehrfachbehinderter Kinder reicht – sollen unterschiedliche Bestandteile des Behinderungsdispositivs in der DDR auf ihre Gemeinsamkeiten und Differenzen hin untersucht werden.
Using methods borrowed from Visual History and the analytical frame of consensus, hegemony (Antonio Gramsci) and dispositif (Michel Foucault), this article analyses non-fictional television programs from the GDR television between 1962 and 1989. In doing so, this article connects the field of Disability History with Media- and Broadcasting History.
Two reportages, one essayistic documentary and several episodes of the GDR news program “Aktuelle Kamera” serve as the basis for this article. I ask how the audiovisual production of disabilities changed due to political and sociohistorical transformations in the GDR. The investigation period of this article reaches from the 1960’s to 1989. By using a broad spectrum of sources with different disabilities showcased – reaching from the news reporting on Contergan to the perspective of parents with severely disabled children – I try to grasp different aspects of the GDR discourse on disability and analyze them regarding their similarities and differences.
Forum
Michael Lissek
Helmut Heißenbüttel zum 100. Geburtstag: Wüste und Beduinen.
Gerlinde Frey-Vor
Folgen der Disruption: Corona hat unsere Arbeitsweise deutlich verändert
Dissertationsprojekte
Felix Berge
Hören und Sprechen im Krieg: Praktiken informeller Kommunikation in der Mehrheitsgesellschaft des Nationalsozialismus, 1939–1945
Abstract
Das Projekt erforscht Praktiken informeller Kommunikation in der Mehrheitsgesellschaft des Nationalsozialismus unter den Bedingungen von Krieg und Diktatur. Die Arbeit orientiert sich an der Sammlung, Aneignung und Verbreitung von Informationen. Über Funktionen und Folgen sozialer Dynamiken werden Gerüchte, Alltagsgespräche oder Informationen „unter der Hand“ als strukturierendes Element einer Gesellschaft analysiert: Informelle Kommunikation schaffte in Zeiten von Krise und Unsicherheit neue und temporäre Informationshierarchien und konstituierte so die lokale Gesellschaft. Das Zusammenspiel von „alternativen“ Informationsangeboten und subjektiven Interpretationsformen „von unten“ einerseits mit den offiziellen Regimemeldungen oder dem Rundfunk „von oben“ andererseits offenbart sich in einer Vielzahl von Quellen, die von Gestapo-Ermittlungen bis zu Tagebüchern reichen. Die Studie untersucht Akteur*innen, die mit eigenen Deutungsangeboten auftraten, und lokale Räume, die informelle Kommunikation bedingten und prägten. Informelle Kommunikation stand dabei dem nationalsozialistischen Anspruch auf Öffentlichkeit und seinem Informationsmonopol entgegen. Doch das Regime bekämpfte die „Gerüchtemacherei“ nicht nur, sondern begann, sich die Praktiken und Dynamiken in der Propagandaarbeit mit eigener Agenda anzueignen.
Although a history of informal communication under National Socialism offers a multilayered perspective on communication and the social and cultural history of the Third Reich and German wartime society, detailed studies remain a historiographical lacuna. Rumors, everyday chattering, and grey information channels could structure and temporarily hierarchize the local society: People in the majority society became actors of communication, delivering a subjective reality with an agenda of their own. Here, the local space was crucially important to gather and spread information. The study shifts toward modes of collecting, constructing, and spreading information “from below”. In times of crisis and uncertainty, people did not only long for orientation, they actively engaged with “alternative” sources of information, expanding the boundaries of Nazi news, but also the Allied radio programs “from above”. The fluid informal practices are preserved in a variety of sources, ranging from Gestapo files to diaries. Informal communication did oppose the Nazi claim on the public and their monopoly of information. Therefore, the study highlights the regime’s fight against “rumormongering”, but likewise their acquisition and adaption of informal communication.
Rieke Böhling
Mediated Memories of Migration
Abstract
Wie erinnern Enkel*innen sogenannter Gastarbeiter*innen die Migrationsgeschichten ihrer Familien? Wie sind diese Erinnerungen – an der Schnittstelle von persönlichen Geschichten und Erinnerungen in den Familien auf der einen Seite sowie medialen Diskursen und Repräsentationen auf der anderen Seite – konstruiert? Wie findet in den Familien im privaten Rahmen Erinnerungsarbeit statt? Und wie geschieht familiäre Erinnerungsarbeit im Zusammenspiel mit Öffentlichkeit? Dieses Promotionsprojekt beleuchtet, wie Erinnerungen an Familienmigrationsgeschichten, welche auf unterschiedlichen Wegen (medial) vermittelt werden, kommunikativ konstruiert sind. Die theoretische Herangehensweise ist nicht-medienzentrisch und es sollen die Konzepte memory work, postmemory und prosthetic memory empirisch greifbar gemacht werden. Methodisch werden qualitative Interviews und ethnografische Beobachtungen kombiniert, um die Fülle an Praktiken, über die erinnert wird, abzubilden. Erste Befunde zeigen, dass Erinnerungsarbeit mit Hilfe eines vielfältigen Medienensembles stattfindet, worin unter anderem das Fernsehen eine vielschichtige Rolle spielt.
How do grandchildren of so-called guest workers remember the migration histories of their families? How are these memories constructed – at the intersection of personal histories and memories within the families on the one hand, and media discourses and representations on the other hand? How does memory work take place within the families in a private sphere? And how is family memory work accomplished in conjunction with public memories? This PhD project researches the communicative construction of memories of family migration histories, which are mediated on multiple levels. Theoretically, the project employs a non-media-centric perspective. It seeks to provide empirical grounding for the concepts of memory work, postmemory and prosthetic memory. Methodically, qualitative interviews and ethnographic observations are combined in order to show the breadth of practices through which memory work takes place. First results show that memory work takes place by means of a wide variety of media, among others television.
Sinja Gerdes
Umbrüche Aufbrüche Zusammenbrüche: Der DEFA-Dokumentarfilm und seine Filmemacher*innen seit den 1980er Jahren
Abstract
Heutiges Wissen über die DDR sowie die Zusammenführung beider deutschen Staaten ist in hohem Maß von audiovisuellen Bildern geprägt. Das führt zu der Frage, welche Art von Filmbildern Dokumentarfilmer*innen aus der DDR von den politischen und sozialen Umbrüchen Ende der 1980er und Anfang der 1990er produzierten.
Dieses Dissertationsprojekt fokussiert sich auf eine Gruppe von Filmemacher*innen, die in den 1980er Jahren im DEFA-Studio für Dokumentarfilme gearbeitet haben. Mittels eines gruppenbiografischen Zugriffs lassen sich tiefgreifende Einblicke in die Arbeitsweisen dieser Gruppe und die Produktionsprozesse innerhalb der DEFA erzielen. Dabei wird das Schaffen der Regisseur*innen im Kontext ihrer individuellen Handlungsräume sowie der institutionellen Strukturen betrachtet.
Teil der Forschungsfrage ist, inwiefern sich die Arbeit der Filmemacher*innen während und nach 1989/90 veränderte. Dabei werden die persönlichen Erfahrungen der Umbrüche ebenso miteinbezogen, wie die veränderten politischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen in der Filmbranche. Letztlich soll analysiert werden, auf welche Weise und mit welchen Werken die Filmschaffenden im gesamtdeutschen Mediensystem Fuß fassen konnten.
Der Fokus auf diese Gruppe von Regisseur*innen ermöglicht neue Perspektiven auf die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche, welche die Gruppe nicht nur miterlebte, sondern selbst dokumentierte. Im Ergebnis finden sich nicht nur die Brüche und Kontinuitäten in den Arbeiten der einzelnen Filmemacher*innen. Vielmehr lassen sich durch die Betrachtung der 1980er und 1990er Jahre gängige Zäsuren und Narrative hinterfragen und neu bewerten.
Common Knowledge of the GDR as well as the process of the German reunification is influenced mainly by audio-visual pictures. However, this raises the question what kind of film images have been made by filmmakers in the GDR during this time of political and social upheavals.
This PhD project focuses on a group of documentary filmmakers who had been working for the DEFA-Studio of documentary films during the 1980s. Therefore, the filmmakers’ works are analyzed within the context of their development considering their personal agency. Hence, the first step is to reach a deeper understanding of their methods and their work within the DEFA while putting emphasis on the internal structures and the process of state approval.
How the work environment, the films and the personal experiences of the filmmakers changed during and after 1989/90 are some of the questions that are evaluated. Finally, it will be examined in what way filmmakers could contribute in the all-German mediatic landscape and what topics they focused on. This approach will allow an examination of the perspectives on political and social change by a group of people that not only experienced but also documented this change. As a result, contextualized ruptures and continuities in the filmmakers’ labor can be worked out. This investigation of the 1980s and 1990s allows to reassess and reevaluate the historical breaks and common narratives of that time.
Christine Oliwkowski
Die (Heeres-)Hauptfunkstelle Königs Wusterhausen: Eine lokalhistorische Fallstudie
Abstract
In dem Dissertationsprojekt steht die (Heeres-)Hauptfunkstelle in Königs Wusterhausen in ihrer Bedeutung als Gründungsstätte des Rundfunks in Deutschland im Fokus einer lokalhistorischen Fallstudie. Um der Spezifik der dargestellten Funkstelle Ausdruck zu verleihen, wird eine eigene Periodisierung vorgenommen und die für die Entwicklung des deutschen Rundfunks bedeutungsvollen Phasen in der Zeit von 1911 bis 1995 historisch, politisch und kulturell herausgearbeitet – beginnend mit den ersten militärischen Versuchen mit mobilen Stationen bis zum Ende des Nimbus Funkerberg, als die letzten verbliebenen zivilen Anlagen abgeschaltet wurden. Im Sinne einer Grundlagen- und Transformationsforschung wird dem Ansatz nachgegangen, welches Spezifikum die Funkstelle auf dem Funkerberg für die Konstitution und Fortführung des deutschen Rundfunks einnahm, um als Gründungsstätte dessen zu gelten und mithin ein Meilenstein der Technikgeschichte zu sein.
In the PhD thesis, the main (army) radio station in Königs Wusterhausen and its importance as the founding site of broadcasting in Germany is the focus of a local historical case study. In order to express the specifics of the radio station, a separate periodization is carried out and the significant phases for the development of German broadcasting between the years 1911 and 1995 are historically, politically and culturally analysed, starting with the first military attempts with mobile stations to the end of the nimbus Funkerberg, when the last remaining civil systems were switched off. Contributing to basic and transformation research, the study specifies the importance of the radio station on Funkerberg for the constitution and continuation of German broadcasting, scrutinising its reputation as its founding site and milestone in the history of technology.
Rezensionen
Andy Räder
Poesie des Alltäglichen. Ulrich Theins Regiearbeiten für das Fernsehen der DDR (1963–1976).
(Uwe Breitenborn, Berlin)
Christian Richter
Fernsehen, Netflix, Youtube. Zur Fernsehhaftigkeit von On-Demand- Angeboten.
(Gerlinde Frey-Vor, Leipzig)
Mitteilungen aus dem Studienkreis
Uwe Breitenborn
Mitgliederversammlung und Wahl des Vorstandes des Studienkreises
Rundfunk und Geschichte am 13. November 2021